Neuerungen bei Hamburger Holzbauförderung

Die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) unterstützt bereits seit längerem den Einsatz von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft in der Gebäudekonstruktion (Neubau, d. h., eigenständiger Neubau, Aufstockung, Anbau) von Nichtwohngebäuden (NWG).

Zu der bekannten Förderung gibt es nunmehr rückwirkend zum 01.01.2022 folgende Neuerungen:

Die Förderung wurde verbessert und beträgt nun 0,90 € je Kilogramm Holzprodukt.

Förderfähig sind nun auch unbeheizte Gebäude ab 400 m² NF (GK 3).

Der Gebäudestandard der geförderten beheizten Gebäude muss ab sofort einem „Effizienzgebäude 40“ entsprechen.
Ein „Effizienzgebäude 40“ (EffGeb40) muss die zum IFB-Antragszeitpunkt geltenden technischen Mindestanforderungen des Programms „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Nichtwohngebäude“ im Standard EffGeb40 erfüllen, siehe „Technische Mindestanforderungen zum Programm Bundesförderung für effiziente Gebäude – Nichtwohngebäude“. Auch die dort genannten Regelungen und Hinweise zur Effizienzgebäude-Berechnung nach DIN V 18599 sind zu beachten.

Hinweis: Die Modernisierung der Gebäudehülle von bestehenden Nichtwohngebäuden wird im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gefördert.

Weitere Informationen unter https://www.ifbhh.de/foerderprogramm/verwendung-von-holz-beim-neubau-von-nichtwohngebaeuden

Die Holzbauförderung als Ergänzungsmodul im geförderten Wohnungsbau besteht weiterhin.

(Bild: alsterarbeit gGmbH)

ROOTS feiert Grundsteinlegung

Am 13. September 2021 feierte die Garbe Immobilien-Projekte GmbH gemeinsam mit Hamburgs Erstem Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und der Deutschen Wildtier Stiftung die Grundsteinlegung des „Roots“ – Deutschlands höchstem Holzhochhaus.  Auf einer Bruttogeschossfläche von rund 20.600 m² entstehen 181 Wohneinheiten, davon 128 Eigentumswohnungen im 65 Meter hohen Wohnturm sowie 53 öffentlich geförderte Wohnungen. Rund 80 Prozent der Wohnungen sind bereits vergeben. Als zukünftige Zentrale der Deutschen Wildtier Stiftung steht das ‚Roots‘ für besondere Naturverbundenheit.

Die Fertigstellung des „Roots“, das vom Hamburger Architekturbüro Störmer Murphy and Partners entworfen wurde, ist bis 2024 geplant. Das Investitionsvolumen beträgt 140 Mio. Euro.

Weitere Informationen unter https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Hamburger-Hafencity-Grundsteinlegung-fuer-hoechstes-Holzhaus-Deutschlands,roots114.html und https://www.hafencity.com/news/holzhochhaus-trifft-oestliche-hafen-city-grundsteinlegung-fuer-das-roots-erfolgt.

Bildquelle: BEiL² / Garbe Immobilien-Projekte GmbH/ Visualisierung

Weitere Seminar-Module buchbar

Nachdem das erste Modul der Seminarreihe des Holzbau-Netzwerk Nord e.V. innerhalb kürzester Zeit ausgebucht war, stehen nun zwei weitere Module zur Auswahl und Buchung bereit.

Nach der Systemfindung geht es bei den beiden nächsten Modulen um optimierte integrale Planungsprozesse sowie Arbeitsvorbereitung mit den zugehörigen Schnittstellen im Holzbau.

Weitere Module werden zurzeit durch den Kooperationspartner Holzbauzentrum*Nord koordiniert und werden anschließend veröffentlicht.

  • Modul 2: Optimierte Planungsprozesse im Holzbau – integral und mit BIM – 27.07.2021
    Referenten:
    Gerd Prause, Prause Holzbauplanung GmbH & Co. KG
    Dipl.-Ing. Architektin Sandra Schuster, TU München
  • Modul 3: Arbeitsvorbereitung im Holzbau – ohne sie gibt es kein Holzgebäude! – 10.08.2021
    Referenten:
    Gerd Prause, Prause Holzbauplanung GmbH & Co. KG
    Dipl.-Ing. Andreas Reich, Gebr. Schütt KG

Weitere Informationen und Anmeldung finden Sie unter https://hbz-nord.de/seminare-hnn-uebersicht/

Die Seminarreihe wird gefördert durch die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft der Freien und Hansestadt Hamburg.

Quelle: Prause Holzbauplanung

Qualitätssicherung nun auch bei Hamburger Holzbauförderung im Mietwohnungsbau verpflichtend

Nach der Förderung im Bereich des Nichtwohnungsbaus wird eine Qualitätssicherung nun auch im durch die Hamburgische Investitions- und Förderbank unterstützten Mietwohnungsbau verpflichtend.

Die verpflichtende Qualitätssicherung gilt tlw. rückwirkend für die folgenden Förderrichtlinien:

  • Neubau von Mietwohnungen 1. Förderweg
  • Neubau von Mietwohnungen 2. Förderweg
  • Baugemeinschaften
  • Neubau von Sonderwohnformen
  • Neubau von Mietwohnungen für vordringlich wohnungssuchende Haushalte
  • Neubau von Wohnungen für Studierende und Auszubildende
  • Modernisierung von Mietwohnungen
  • Modernisierung von Wohnungen für Studierende und Auszubildende (kurzfristig)

Die Qualitätssicherung Holzbau soll eine fachgerechte Planung und Umsetzung von Holzbaukonstruktionen stichprobenartig prüfen, kontrollieren und dokumentieren. Darüber hinaus ist es das Ziel, Bauherren, Planende und Ausführende zu beraten und darauf hinzuwirken, dauerhafte und bewährte Holzbaukonstruktionen umzusetzen.

Alle Informationen finden sich auf der Seite der Geschäftsstelle Qualitätssicherung Holzbau unter holzbau-netzwerk-nord.de/qs

Hamburger Holzbauförderung um Qualitätssicherung erweitert

Die Hamburger Umweltbehörde fördert seit 2017 den Einsatz von Holz in der Gebäudekonstruktion. “Das Bauen mit Holz ist in Norddeutschland noch wenig verbreitet. Bisher haben sich überwiegend Spezialisten mit der Planung und dem Bau größerer Holzgebäude beschäftigt. Damit die Holzbauquote in Hamburg gesteigert werden kann, müssen sich aber auch weniger erfahrene Teams an den Baustoff heranwagen.

Damit dies gelingt, wird die Holzbauförderung ab sofort durch eine Qualitätssicherung erweitert. Von der Planung bis zur Bauausführung werden die Bauherren dabei hinsichtlich der besonderen Herausforderungen des Holzbaus begleitet. Neben einer Sicherstellung hoher Ausführungsqualität im Sinne der verantwortungsvollen Nutzung öffentlicher Fördermitteln, werden Bauherren, Planende und Ausführende beraten, bewährte Holzbaukonstruktionen umzusetzen. Durch das Mehraugenprinzip wird das Fehlerrisiko verringert und unnötige Kostensteigerungen vermieden.

Mit dem Aufbau einer Geschäftsstelle „Qualitätssicherung Holzbau“ soll in Zukunft auch Bauherren aus dem freien (nicht geförderten) Wohnungsbau eine Anlaufstelle für die begleitende Qualitätssicherung und die Einbindung erfahrener Holzbauexperten zur Verfügung stehen.” (Pressemitteilung der BUKEA hier)

Weitere Informationen zum Förderprogramm “Modernisierung von Nichtwohngebäuden und Holzbau” sowie die aktualisierte Förderrichtlinie ist zu finden auf den Seiten der Hamburgischen Investitions- und Förderbank IFB Hamburg: https://www.ifbhh.de/foerderprogramm/modernisierung-von-nichtwohngebaeuden-und-holzbau.

Eine Ausweitung der Qualitätssicherung auf die Holzbauförderung im Rahmen des geförderten Wohnungsbaus ist geplant.

Informationen zum Verfahren der Qualitätssicherung sind zu finden unter https://holzbau-netzwerk-nord.de/qs

 

Die Geschäftsstelle „Qualitätssicherung Holzbau“ wird umgesetzt unter dem Dach des Vereins Holzbau-Netzwerk Nord e.V.. Die Geschäftsstelle wird finanziert durch eine Zuwendung der Hamburger Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft.

Den laufenden Betrieb und einzelne Leistungen werden erbracht durch die ZEBAU GmbH.

“Wildspitze” heißt nun “Roots” und hatte Baustart

Im Quartier Elbbrücken in der östlichen HafenCity entsteht Hamburgs neues Tor zur Natur. Baustart war dafür am 27. November 2020. Sowohl die tragenden Bauteile als auch die Gebäudehülle der „Wildspitze“ – jetzt „Roots“ genannt – bestehen vollständig aus Holzwerkstoffen. Insgesamt werden dabei 5.500 m³ Nadelholz verbaut – so viel wie weltweit noch nicht eingesetzt wurde. Bis 2024 soll der rund 64 Meter hohe, 19-geschossige Turm der Architekten Störmer Murphy und Partners fertiggestellt sein und damit einen markanten Orientierungspunkt im Hamburger Stadtbild darstellen. Neben den circa 190 Wohnungen wird “Roots” zusätzlich mit einem multimedialen Ausstellungsformat der Deutschen Wildtier Stiftung auf die Themen Natur- und Artenschutz hinweisen.

Mehr Informationen unter https://www.hafencity.com/news/elbbrueckenquartier-baustart-fuer-das-roots

Visualisierung des “Roots” (© Störmer Murphy and Partners)

 

Cradle-to-Cradle Haus “Moringa” in der Hamburger HafenCity

Im Quartier Elbbrücken in der HafenCity Hamburg soll bis 2024 das in Deutschland erste Wohnhochhaus nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip entstehen. Dem Cradle-to-Cradle-Prinzip folgend wird „Moringa“ möglichst mit rezyklierbaren und rückbaubaren Materialien gebaut. So werden statt Müll und Entsorgungskosten am Ende des Lebenszyklus ein wirtschaftlicher Mehrwert generiert und Ressourcen geschont. Das Mietwohngebäude mit circa 190 Wohneinheiten gibt zusätzlich mit seinen begrünten Fassaden, Dach- und Innenhofflächen mehr als 100% der Grundstücksfläche an die Natur zurück.

Mehr Informationen unter https://www.hafencity.com/presse/moringa-cradle-to-cradle-inspiriertes-wohnen-in-der-hafencity-hamburg

Visualisierung: Moringa GmbH by Landmarken | Entwurf: kadawitt feldarchitektur

Bürohaus aus Holz auf der Schlossinsel in Hamburg-Harburg

Der Hamburger Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) hat die letzten freien Baugrundstücke auf der Harburger Schlossinsel vergeben.

Den Zuschlag hat der Hamburger Projektentwickler Primus developments bekommen, der sich mit anspruchsvollen Büro- und Wohnungsbauten in Wasserlage einen Namen gemacht hat. Das Besondere des „Lightywood-Projekts“ auf der Schlossinsel mit rund 10.000 bis 12.000 Quadratmetern Büro- und Laborflächen: Ein fünfstöckiges Gebäude in Form eines H zwischen Zitadellenstraße und Lotsekai wird fast komplett aus Holz gebaut.

Primus developments hat Erfahrungen mit der Holzbauweise. „Wie Lego für Erwachsene“ bezeichnete ein Polier auf der Baustelle in Wilhelmsburg das Prinzip, nach dem das Studentenwohnheim „Woodie“ errichtet wurde. Holz-Modul für Holz-Modul wurden in eine Fassung aus Beton implementiert. Am Ende der um die Hälfte verkürzten Bauzeit waren 371 individuell eingerichtete Apartments fertig.

Der Name LightyWood entstand mit dem Gedanken, dass sich in Harburg immer mehr Unternehmen der Leichtindustrie ansiedeln. Ingenieurbetriebe, die elektronische Produkte fertigen oder prüfen, die löten und schweißen, aber eher im Labor.

Denn auch die Räume im zukünftigen Gebäude mit H-Struktur entstehen für das Ingenieurunternehmen „umlaut engineering hamburg“ (vormals P3) – mit Werkstatt, Anlieferungsbereich und Büros. Dieses Hybridgebäude entsteht mit Stahlbeton im Erdgeschoss und vorfabrizierten sowie ausgestatteten Holzmodulen in den Obergeschossen.

Mit dem H-Gebäude entsteht auch eine Quartiersgarage für bis zu 250 PKWs sowie ein weiteres mit Holzfassade und adaptierbaren Grundrissen für „umlaut engineering hamburg“ (vormals P3).

Das gesamte Projekt soll Mitte 2022 fertiggestellt werden.

(Bild: PRIMUS developments GmbH)

Holzbauquartier am Hamburger Grasbrook?

Der städtebauliche und freiraumplanerische Ideenprozess für den neuen Stadtteil Grasbrook gegenüber der Hamburger HafenCity ist abgeschlossen. Der prämierte Entwurf des Teams Herzog & de Meuron und Vogt Landschaftsarchitekten wird nun das städtebauliche und freiraumplanerische Gesamtbild des neuen Stadtteils bestimmen.

Im neuen Stadtteil Grasbrook am Südufer der Norderelbe entstehen 3.000 Wohnungen, 16.000 Arbeitsplätze, großzügige Grün- und Freizeitanlagen, innovative Nutzungs- und Mobilitätskonzepte sowie neue Verknüpfungen zum Nachbarstadtteil Veddel.

Nach dem Entwurf der Architekten soll das Wohnviertel nördlich des geplanten “Volksparks” in Holzbauweise erstellt werden.

Die nächsten Schritte sind jetzt die Erstellung einer detaillierten Funktions- und Bebauungsplanung, die Vergabe der Grundstücke und die weitere architektonische Planung der einzelnen Gebäude. Erste hochbauliche Maßnahmen könnten in 2023 beginnen.

Mehr Informationen unter www.grasbrook.de

(Bild: Herzog & de Meuron + Vogt Landschaftsarchitekten)

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