Kategorie: Hamburg
Cradle-to-Cradle Haus “Moringa” in der Hamburger HafenCity

Im Quartier Elbbrücken in der HafenCity Hamburg soll bis 2024 das in Deutschland erste Wohnhochhaus nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip entstehen. Dem Cradle-to-Cradle-Prinzip folgend wird „Moringa“ möglichst mit rezyklierbaren und rückbaubaren Materialien gebaut. So werden statt Müll und Entsorgungskosten am Ende des Lebenszyklus ein wirtschaftlicher Mehrwert generiert und Ressourcen geschont. Das Mietwohngebäude mit circa 190 Wohneinheiten gibt zusätzlich mit seinen begrünten Fassaden, Dach- und Innenhofflächen mehr als 100% der Grundstücksfläche an die Natur zurück.
Mehr Informationen unter https://www.hafencity.com/presse/moringa-cradle-to-cradle-inspiriertes-wohnen-in-der-hafencity-hamburg
Visualisierung: Moringa GmbH by Landmarken | Entwurf: kadawitt feldarchitektur
Bürohaus aus Holz auf der Schlossinsel in Hamburg-Harburg

Der Hamburger Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) hat die letzten freien Baugrundstücke auf der Harburger Schlossinsel vergeben.
Den Zuschlag hat der Hamburger Projektentwickler Primus developments bekommen, der sich mit anspruchsvollen Büro- und Wohnungsbauten in Wasserlage einen Namen gemacht hat. Das Besondere des „Lightywood-Projekts“ auf der Schlossinsel mit rund 10.000 bis 12.000 Quadratmetern Büro- und Laborflächen: Ein fünfstöckiges Gebäude in Form eines H zwischen Zitadellenstraße und Lotsekai wird fast komplett aus Holz gebaut.
Primus developments hat Erfahrungen mit der Holzbauweise. „Wie Lego für Erwachsene“ bezeichnete ein Polier auf der Baustelle in Wilhelmsburg das Prinzip, nach dem das Studentenwohnheim „Woodie“ errichtet wurde. Holz-Modul für Holz-Modul wurden in eine Fassung aus Beton implementiert. Am Ende der um die Hälfte verkürzten Bauzeit waren 371 individuell eingerichtete Apartments fertig.
Der Name LightyWood entstand mit dem Gedanken, dass sich in Harburg immer mehr Unternehmen der Leichtindustrie ansiedeln. Ingenieurbetriebe, die elektronische Produkte fertigen oder prüfen, die löten und schweißen, aber eher im Labor.
Denn auch die Räume im zukünftigen Gebäude mit H-Struktur entstehen für das Ingenieurunternehmen „umlaut engineering hamburg“ (vormals P3) – mit Werkstatt, Anlieferungsbereich und Büros. Dieses Hybridgebäude entsteht mit Stahlbeton im Erdgeschoss und vorfabrizierten sowie ausgestatteten Holzmodulen in den Obergeschossen.
Mit dem H-Gebäude entsteht auch eine Quartiersgarage für bis zu 250 PKWs sowie ein weiteres mit Holzfassade und adaptierbaren Grundrissen für „umlaut engineering hamburg“ (vormals P3).
Das gesamte Projekt soll Mitte 2022 fertiggestellt werden.
(Bild: PRIMUS developments GmbH)
Holzbauquartier am Hamburger Grasbrook?

Der städtebauliche und freiraumplanerische Ideenprozess für den neuen Stadtteil Grasbrook gegenüber der Hamburger HafenCity ist abgeschlossen. Der prämierte Entwurf des Teams Herzog & de Meuron und Vogt Landschaftsarchitekten wird nun das städtebauliche und freiraumplanerische Gesamtbild des neuen Stadtteils bestimmen.
Im neuen Stadtteil Grasbrook am Südufer der Norderelbe entstehen 3.000 Wohnungen, 16.000 Arbeitsplätze, großzügige Grün- und Freizeitanlagen, innovative Nutzungs- und Mobilitätskonzepte sowie neue Verknüpfungen zum Nachbarstadtteil Veddel.
Nach dem Entwurf der Architekten soll das Wohnviertel nördlich des geplanten “Volksparks” in Holzbauweise erstellt werden.
Die nächsten Schritte sind jetzt die Erstellung einer detaillierten Funktions- und Bebauungsplanung, die Vergabe der Grundstücke und die weitere architektonische Planung der einzelnen Gebäude. Erste hochbauliche Maßnahmen könnten in 2023 beginnen.
Mehr Informationen unter www.grasbrook.de
(Bild: Herzog & de Meuron + Vogt Landschaftsarchitekten)
Holzbau auf dem Postbank Areal in der Hamburger City Nord

Das Berliner Architekturbüro Sauerbruch Hutton konnte sich mit ihrem Entwurf für eine Bebauung des ehemaligen Postbank Areals in der City-Nord in Hamburg durchsetzen. Dabei hat Sauerbruch Hutton als einziges Büro vorschlagen, den Bestand – eine sehr gut erhaltene, solide Architektur aus den 1980er Jahren – nicht abzureißen, sondern – soweit sinnvoll und machbar- zu recyceln und anzupassen. Ca. 50% des Bestands werden dabei erhalten und – durch Aufstockung in Holzbauweise – erweitert. Außerdem erhält der ca. 100.000 qm Bruttogeschossfläche umfassende Campus, der vor allem für Büro- und Wohnnutzung vorgesehen ist, einen 14-geschossigen Wohnturm mit einer Höhe von knapp 50 m sowie ein neues Bürogebäude.
Der im Wettbewerb vorgeschlagene Erhalt des Bestands ermöglicht ein nachhaltiges Energiekonzept, das im Vergleich zu einem kompletten Neubau in seiner Energiebilanz nicht übertroffen werden kann. Die Einsparungen sind durch diesen Teilerhalt der Bausubstanz enorm und liegen für den Umbau bei 35 – 45 % gegenüber einem Neubau mit gleicher Fläche. Die Verwendung des CO2-neutralen Baumaterials Holz für den Rohbau der Neubauteile trägt ebenfalls wesentlich zur ökologischen Optimierung bei.
Somit stellt dieser Entwurf einen Prototyp für einen behutsamen Stadtumbau und den nachhaltigen Umgang mit dem Erbe der 80er Jahre dar und zeigt auf, wie ein Bestandsgebäude sinnvoll saniert und in Kombination mit nachhaltig neugebauten Elementen den Anforderungen an aktuelle Architektur und moderne Büro- und Wohnnutzung gerecht werden kann.durchsetzen.
(Bild: Sauerbruch Hutton Gesellschaft von Architekten mbH)
Schulbehörde stellt “Hamburger Klassenhaus” als Holzsystembau vor

Mit dem Hamburger Klassenhaus hat die Freie und Hansestadt Hamburg heute eine effiziente Lösung für bauliche Erweiterungen von Schulstandorten vorgestellt. Das modulare System verbindet vielseitige und nachhaltige Nutzungen mit schnellen Planungs- und Bauprozessen und ist damit eine zuverlässige Antwort auf die großen Bedarfe im Hamburger Schulbau. Ein erstes Projekt befindet sich bereits in der Umsetzung, weitere Standorte sind aktuell in der Planung.
SBH | Schulbau Hamburg und GMH | Gebäudemanagement Hamburg GmbH haben das Konzept in Kooperation mit dem Hamburger Büro DNA Architekten und dem Projektsteuerungsbüro Turner & Townsend entwickelt. Als Pilotprojekt konnte das Hamburger Klassenhaus auf dem Gelände der Grundschule Eckerkoppel (Farmsen-Berne) erfolgreich umgesetzt werden. Nach einem Brand im Februar 2018 wurde die schnelle Errichtung eines Ersatzbaus notwendig. Der Planungsprozess begann zeitnah im Mai 2018. Nach Beginn der Montage und Bauarbeiten im August 2019, erfolgte im Dezember desselben Jahres die Fertigstellung nach nur fünf Monaten. Entstanden ist ein zweigeschossiger Holzsystembau, der sich mit seiner Ziegelfassade optisch an den bestehenden Schulgebäuden orientiert. Auf 1.334 Quadratmetern bietet das barrierefreie Klassenhaus zwölf Unterrichtsräume sowie flexible Gruppenräume und multifunktionale Differenzierungsflächen. Im Januar 2020 können die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte ihren Neubau beziehen.
Holz, Klinker, Putz – das flexible Grundgerüst des Hamburger Klassenhauses ermöglicht eine an Bestand und Umfeld angepasste Gestaltung der Fassade. Mit begrünten Dächern leisten die zwei- oder dreigeschossigen Neubauten einen Beitrag zu der Klimastrategie der Hansestadt. Das Verfahren der Teilvorfertigung und Montage verkürzt die Bauzeit erheblich, verringert witterungsbedingte Verzögerungen und reduziert die Beeinträchtigung des Schulbetriebs. Angestrebt wird die Vergabe mehrerer Häuser an jeweils einen Rahmenvertragspartner. Im projektierten Zeitrahmen von 2020 bis 2023 werden die einzelnen Klassenhäuser dann schrittweise abgerufen.
Weitere Informationen:
http://www.schulbau.hamburg/klassenhaus
Steckbrief zum Hamburger Klassenhaus
(Bild: SBH/Götz)
Neuer Hamburger Klimaplan setzt auf Holzbau

Am 3. Dezember 2019 wurde durch den Hamburger Senat sowohl der Hamburger Klimaplan als auch die Entwurf des neuen Hamburger Klimaschutzgesetzes vorgelegt.
Angesichts der aktuellen Erkenntnisse des Weltklimarats zur globalen Entwicklung des Klimawandels legt der Hamburger Senat folgende CO2-Minderungsziele fest: Bis 2030 reduziert Hamburg die CO2-Emissionen um 55 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990. Bis 2050 strebt die Stadt eine Emissionsminderung von mindestens 95 Prozent an, um Klimaneutralität zu erreichen.
Der Hamburger Senat setzt dabei auch auf den Holzbau.
So wird in Bezug auf öffentliche Gebäude vorgeschlagen:
“Die Möglichkeit, Holz für die Baukonstruktion und tragenden Bauteile zu verwenden, ist bei allen Bauvorhaben der Freien und Hansestadt Hamburg und ihrer landesunmittelbaren Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts zu prüfen, soweit danach Holz als Baustoff verwendet wird, soll soweit wie technisch möglich und wirtschaftlich verhältnismäßig, nachhaltig erzeugtes und zertifiziertes Holz verwendet werden, wenn dieses am Markt verfügbar ist.”
Zusätzlich zu den bisherigen Aktivitäten und den Förderangeboten ist die Entwicklung einer Hamburger Holzbau-Strategie vorgesehen.
Mehr Informationen zum Hamburger Klimaplan und zum Entwurf des neuen Hamburger Klimaschutzgesetzes: https://www.hamburg.de/klimaplan
Fast 160 Teilnehmer beim Hamburger Holzbauforum!

Fast 160 Teilnehmer kamen am 23. Oktober 2019 zum ersten Abend der vierteiligen Reihe des laufenden Hamburger Holzbauforums zusammen.
Am ersten Abend schweifte der Blick gen Norden und Süden. Caroline Nagel aus dem jungen, aber mittlerweile prominenten Büro COBE aus Kopenhagen erläuterte die Philosophie des Büros und die Herangehensweise an die Planungs- und Bauaufgaben und wie dadurch die ersten Holzbauprojekte entwickelt und tlw. bereits umgesetzt wurden. im anschließenden Gespräch mit Moderator Henning Klattenhoff und dem Publikum wurden weitere Hintergrundinformationen und Erfahrungen rund um den Aufbau eines jungen Architekturbüros und die Situation des Holzbaus in Dänemark diskutiert.
In der zweiten Hälfte des Abends stellte Reinhold Müller vom Holzbauunternehmen Müllerblaustein neben einigen Referenzen mit den Pavillions zur Landesgartenschau 2014 in Schwäbisch Gmünd und der Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn zwei Projekte vor, die gemeinsam mit der TU Stuttgart mit Hilfe von Robotik umgesetzt wurden. Anschließend wurde angeregt über die Vorteile von Robotik und die Einsatz-Möglichkeiten bei “normalen” Bauvorhaben diskutiert.
Die nächsten Termine stehen schon an: am zweiten Abend soll das Zusammenspiel zwischen Bauherrn, Planer und Holzbauunternehmen diskutiert werden. Jeweils im Duo oder Trio werden nicht nur die beiden Projekte vorgestellt, sondern auch erläutert, warum in Holz gebaut wurde und wie der Planungsablauf aussah. Für das Projekt Lynarstraße in Berlin mit 98 Wohnungen auf 7 Geschossen sind Olaf Schäfer, SCHÄFERWENNINGERPROJEKT GmbH und Ulf Cordes, HU-Holzunion GmbH dabei, für das Projekt “Vogelkamp – Kostengünstiges Wohnen in Holz” der Architekt Heiner Limbrock von Limbrock Tubbesing, der Bauleiter Roland A. Pape und Susanne und Reiner Gehrmann von Holzbau Gehrmann GmbH.
Im neuen Jahr diskutieren bei der dritten Veranstaltung Hamburgs Bausenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt und Holzbauplaner Prof. Tom Kaden über die Rolle des Holzbaus in der Stadtentwicklung und beim urbanen Bauen. Der letzte Abend wird traditionell wieder fachspezifisch und widmet sich Richtlinien und Detailausführungen.
- Hamburger Holzbauforum #2:
“Holzbau im Duo oder Trio” am 20. November 2019 - Hamburger Holzbauforum #3:
“Stadtplanung, Hamburg und Holzbau – ein Dreiklang?” am 22. Januar 2020 - Hamburger Holzbauforum #4:
“Standardisierung und Richtlinien im Holzbau” am 19. Februar 2020
Weitere Informationen und Anmeldung unter www.zebau.de/fortbildung/hamburger-holzbauforum
Jetzt bewerben für den Holzbaupreis für Schleswig-Holstein und Hamburg!

Nach dem Erfolg in 2015 legt der Landesbeirat Forst- und Holzwirtschaft des Landes Schleswig-Holstein und der Freien Hansestadt Hamburg die nächste Runde des Holzbaupreises auf.
Der Holzbaupreis für Schleswig-Holstein und Hamburg zeichnet realisierte Gebäude aus, die überwiegend aus Holz und Holzwerkstoffen sowie weiteren nachwachsenden Rohstoffen erstellt sind. Vorrangiges Ziel ist es, die Verwendung und Weiterentwicklung des ressourcenschonenden, umweltfreundlichen und nachhaltigen Baustoffes zu fördern.
In die Bewertung werden Ökologie, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit in Betrieb und Unterhaltung bis hin zur Recyclingfähigkeit einbezogen. Die Bauwerke sollen insgesamt ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept aufweisen.
Abgabeschluss ist Montag, 9. Dezember 2019.
Weitere Informationen unter https://hbz-nord.de/holzbaupreis-2020/
Volles Haus bei der Holzbau Summer School

Mit 120 Teilnehmern war die Holzbau Summer School bereits seit mehreren Wochen ausgebucht. Und so gab es am 25. September 2019 ein volles Haus am Thünen-Campus für Holzforschung in Hamburg-Lohbrügge.
Nach einer Begrüßung durch den Vereinvorsitzenden und Hausherrn Dr. Johannes Welling betonte Anselm Sprandel, Amtsleiter Energie und Klima der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie die Bedeutung des Holzbaus für die Reduzierung des Energiebedarfes und der CO2-Emissionen der Bauwirtschaft.
Anschließend erörterten insgesamt sechs Referenten das Thema Holzbau aus verschiedenen Blickwinkeln.
Henning Klattenhoff von ASSMANN BERATEN + PLANEN AG gab nach einem Überblick über Entwicklungen in den Holzbausystemen einen Einblick in die Situation und die aktuellen Diskussionen zum Baurecht.
Gerd Prause von Prause Holzbauplanung GmbH & Co. KG und Andreas Reich von Gebr. Schütt KG erläuterten aus den zwei Blickwinkeln der Werkstattplanung und des ausführenden Betriebes Aspekte und Voraussetzungen eines effizienten und kosteneffektiven Planens und Bauens in Holz und schlugen den Bogen bis zur Planung mit BIM.
Prof. Dr.-Ing. Andreas Rabold von der Technischen Hochschule Rosenheim stellte verschiedene Ausführungen von Holzbalkendecken, deren Schallschutzeffekte, aber auch die Grenzen der Berechnungen vor.
Erik Preuß vom Holzbauzentrum Nord präsentierte die Grundlagen und Varianten der Planung von Flachdächern in Holzbauweise und Bedingungen für eine schadensfreie Umsetzung.
Bevor in einzelnen Gruppen die verschiedenen Abteilungen des Thünen-Instituts für Holzforschung besichtigt wurden, diskutierte Dr. Martin Ohlmeyer Anforderungen an die Innenraumluftqualität, aktuelle Regularien für Emissionen von Holzprodukte und die Forschungsarbeit des Thünen-Instituts.
Ein Dank geht neben der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie an die Aussteller für die finanzielle Unterstützung.