Bauleiterschulung – Sicherer Umgang mit Baufeuchte im Holzbau

Mehrgeschossige Holz- und Holzhybridgebäude oder Aufstockungen mit Holzkonstruktionen sind wegen der guten Ökobilanzen und digitalisierter moderner Fertigungstechnik stark im Kommen. Gleichzeitig geben die gute Ausbildungsqualität im Holzbaugewerbe Anlass zu einem optimistischen Ausblick. Trotzdem und vor allem wegen neuer praktischer Erfahrungen ist zukünftig ein intensiveres feuchtebezogenes Mess- und Qualitätsmanagement ratsam.
Selbst bei gewissenhafter Planung und Ausführung kann es während der Bauphase oder nach Fertigstellung zu einem Wassereintritt oder einer Auffeuchtung kommen. Deshalb ist eine kontinuierliche Vor-Ort-Prüfung des Witterungsschutzes, der baulichen Anschlüsse (Fenster, Türen, Sockel usw.), der Luftdichtheit und des Feuchtegehaltes der Hölzer dringend zu empfehlen, um im Streitfall den entlastenden Nachweis der Material- und Ausführungsqualität erbringen zu können.

Das Seminar richtet sich an: Bauleiter, Vorarbeiter, Zimmermeister.

Folgende wichtige Fragestellungen sollen in der Schulung mit vielen Fallbeispielen behandelt werden:

• Warum kann es im Holzbau sogar bei unproblematischen und geringfügigen Feuchte- und Schimmelproblemen unnötigerweise zu gerichtlichen Auseinandersetzungen kommen?
• Wann können Gerichtsverfahren helfen und wann sollte man sie vermeiden?
• Welche Vorkenntnisse sollte ein Bauleiter bei Feuchteproblemen im Holzbau mitbringen um einen Störfall zu deeskalieren?
• Wie sollten sich Bauleiter bei der Schadensmeldung gegenüber Versicherungen und den Baubeteiligten verhalten?
• Welche rechtssicheren Methoden stehen zur Verfügung um feuchte und pilzbefallene Holzwerk- oder Dämmstoffe zu analysieren?
• Wie kann ein Pilzbefall wissenschaftsbasiert bewertet werden?
• Wie können Holzbauteile pilzwidrig und konservierend behandelt werden?
• Welche Kriterien entscheiden über den Rückbau oder die Sanierung?
• Wie können Holzbauteile schonend getrocknet werden und welche Besonderheiten müssen bei Leimhölzern (BSH/LVL) beachtet werden?

Grundlagen zum Bau- und Versicherungsrecht

• „Wer zahlt die Zeche?“ Normung und Schimmelpilzleitfaden UBA 2017
• TRBA-Arbeitsplatzvorschriften bei Pilzbefall anhand von Praxisfällen
• Referenzen zu Rechtsfällen wegen Eskalationsverhalten und zu Schlichtungen wegen deeskalierender Verhaltensweise
• Trocknungs- und Zielwertvereinbarung, Verhältnismäßigkeit von Rückbau- und Sanierungsmaßnahmen#
• Wann ist der Einsatz eines Controllers oder Fachbauleiters ratsam?

Bestandsaufnahme

• normen- und rechtssichere Messtechnik/Schimmelanalytik/akkreditierte Materialprüfung
• neutrale und externe Fachkoordination/Fachbauleitung bei großflächigem Schadensbild
• Methoden zur kostenminimierenden Trocknungs- u. Sanierungstechnik vorschlagen
• Mit welchen gutachterlichen Informationen und Daten sichert man die Sanierungs- und Kostenfreigabe durch die Haftpflichtversicherer oder die Schadensverursacher?

Sanierungsmaßnahmen und Qualitätssicherung

• Bauteiltrocknung, Feinreinigung
• Freimessung – rechtssichere akkr. Qualitätskontrolle und Freigabe der Trocknungs- und Sanierungsleistungen mit Hilfe der Zielwertvereinbarungen
• Durchführung von entlastenden Raumluftfreimessungen
• Präventive Schutzmaßnahmen im Holzbau