Workshop zu Schadensbildern und Qualitätssicherung im Holzbau

Am 6. Dezember 2019 trafen sich auf Einladung des Holzbau-Netzwerk Nord gut 20 Expertinnen und Experten des Holzbaus und der Wohnungswirtschaft, um verschiedene Aspekte der Qualitätssicherung im Holzbau zu diskutieren.

Der Ingenieurholzbau ist eine eher junge Disziplin, insbesondere für mehrgeschossige Gebäude und insbesondere auch in Norddeutschland. Unabhängig vom Konstruktionsmaterial führt die Komplexität des Bauens regelmäßig zu kleineren und größeren Bauschäden. Dabei ist der Vorteil des Holzbaus, dass durch den hohen Vorfertigungsgrad die Qualität der Bauelemente eher hoch ist. Ein Nachteil ist, dass Bauschäden – wenn sie auftreten – beim Holzbau schwerwiegendere Schadensbilder mit sich bringen.

Um diesem Aspekt Rechnung zu tragen, hat sich der Verein Holzbau-Netzwerk Nord e.V. das Ziel gesetzt, im Rahmen einer Projektförderung durch die Hamburger Behörde für Umwelt und Energie ein Beratungs- und Qualitätssicherungskonzept zu entwickeln.

Es liegt in unserem starken Interesse, die Qualität beim Holzbau in Hamburg auf einem sehr hohen Niveau zu halten. Auch wenn Schäden nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden können, so wollen wir doch insbesondere die besonders kostenintensiven Schäden verhindern. Ein möglicher Ansatzpunkt ist dabei die systematische Begleitung von Baumaßnahmen durch Experten.

Bei einem ersten Workshop der Reihe „Qualitätssicherung im Holzbau“ wurde „typische Schadensbilder im Holzbau“ diskutiert und identifiziert, um im weiteren Verlauf der Reihe angemessene Verfahren zu deren Vermeidung zu entwickeln.

Dabei konnte festgestellt werden, dass

  • sich Schadensbilder durch eine frühzeitige Beratung durch entsprechende Experten hätten erkennen und ggf. vermeiden lassen,
  • Planer vermehrt auf “bewährte Konstruktionen” mit erprobten Bauteilaufbauten zurückgreifen sollten,
  • robuste und resiliente Konstruktionen (besonders im Mietwohnungsbau) Schadensbilder verhindern können und dass
  • sich im Schadensfall (z.B. bei Leckagen im Sanitär- oder Heizungsbereich) durch “Schutzkonzepte” die Schäden und damit der Sanierungsaufwand begrenzen lassen.

In einem weiteren Workshop sollen nun passenden Beratungsangebote entwickelt werden.

Dem Thema “bewährte Konstruktionen”  widmet sich das Hamburger Holzbauforum am Mittwoch, 19. Februar 2020 unter dem Motto “Standardisierung und Detaillösungen im Holzbau”.