Förderung
Im Zeichen des klimaschonenden Bauens setzt die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) gezielte Anreize für den Einsatz ressourcenschonender Baustoffe – mit direkter Relevanz für den modernen Holzbau. Für Planende, Investierende und Eigentümer:innen in Hamburg bieten sich durch die modulare Förderstruktur gleich mehrere Zugänge zur finanziellen Unterstützung – insbesondere dann, wenn auf klimafreundliche Materialien wie Holz gesetzt wird. Das Holzbau Netzwerk Nord begleitet dabei als qualitätssichernde Instanz im Modul Qualitätssicherung Holzbau (QS-H).
Drei Fördermodule für nachhaltige Bauprojekte
Klimaschonender Neubau (KSN)
Das Modul richtet sich an Neubauten, Aufstockungen und Anbauten von Nichtwohngebäuden in Hamburg. Zwei Schwellen sind hierbei zu beachten:
Projekte mit mehr als 100 m² Nutzfläche, sofern sie unter das Gebäudeenergiegesetz (GEG §2) fallen und mindestens dem Effizienzgebäude-40-Standard (EG 40) entsprechen.
Projekte mit mehr als 400 m² Nutzfläche, wenn sie nicht unter GEG §2 fallen, also z.B. Produktionshallen oder andere Sondergebäude.
Die Zuschusshöhe ist an die errechnete Treibhausgasbilanz (Global Warming Potential – GWP) pro m² und Jahr gekoppelt. Als Anreiz für die Optimierung der Gebäudekonstruktion im Rahmen der Umsetzung erhöht die IFB die Bewilligungsumme pauschal um 20 % als vorläufiger “Optimierungs-Puffer”. Kleine Unternehmen erhalten zusätzlich 10 Prozentpunkte, mittlere 5. Die maximale Förderung liegt bei 250€pro Bauteil-m², maximal 100.000 € pro Bauteil, bzw. 200.000 € pro Förderfall.
Zur Ermittlung der voraussichtlichen Förderung stellt die IFB ein Excel-Tool zur Verfügung, mit der sich die Förderbeträge anhand der Projektparameter vorab berechnen lassen. Die Datei kann auf der IFB-Webseite unter www.ifbhh.de/foerderprogramm/nachhaltiges-bauen heruntergeladen werden.
Ökobilanzierung
Gefördert wird die Berechnung der Ökobilanz nach QNG-Bilanzrahmen in der Planungsphase sowie der durchgeführten Maßnahme. Die IFB übernimmt bis zu 80 % des Honorars, maximal 10.000 € pro Vorhaben – ein starker Anreiz für frühe Nachhaltigkeitsbewertungen.
Qualitätssicherung Holzbau (QS-H)
Im Rahmen dieses Moduls übernimmt das Holzbau Netzwerk Nord die Rolle der autorisierten Qualitätssicherungsinstanz. Die Qualitätssichernden begleiten förderfähige Bauvorhaben, bei denen Holz als tragender Baustoff zum Einsatz kommt – entweder auf freiwilliger Basis oder im Rahmen einer Förderverpflichtung. Die IFB Hamburg unterstützt diese qualitätssichernde Begleitung mit einem Zuschuss von bis zu 80 % des Honorars, maximal 10.000 € pro Projekt.
Voraussetzung ist, dass das Vorhaben unter das Kriterium „Holzbau“ gemäß IFB-Definition fällt: Dabei muss die tragende Konstruktion überwiegend (über 50%) aus Holz oder Holzwerkstoffen bestehen.
Alle Informationen über die Qualitätssicherung der QS-H finden sich auf der Seite der Geschäftsstelle Qualitätssicherung Holzbau unter holzbau-netzwerk-nord.de/qs
Wer kann gefördert werden?
Adressiert sind Grundeigentümer:innen sowie sonstige dingliche Verfügungsberechtigte (z.B. Erbbauberechtigte) von Wohn- und Nichtwohngebäuden in Hamburg.
Fristen und Übergangsregelungen
Wichtig: Der Förderantrag muss vor Beginn der Maßnahme gestellt und bewilligt werden. Als Projektbeginn gilt bereits der Abschluss eines Lieferungs- oder Leistungsvertrags (Auftragsvergabe) – reine Planungsleistungen gelten nicht als Start und sind zulässig. Einzelheiten dazu finden sich im Anhang A der Richtlinie.
Hinweis: Für bestehende Nichtwohngebäude greift aktuell ausschließlich die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – eine Neuauflage der IFB-Förderung wird für Sommer 2025 angekündigt.
Fazit
Die IFB Hamburg schafft mit diesen Fördermodulen klare Anreize für nachhaltiges Bauen – und bietet dem Holzbau einen klaren Vorteil. Die Kombination aus Ökobilanzierung, Förderung klimafreundlicher Konstruktionen und qualitätsgesicherter Planung ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich attraktiv. Die Mitwirkung qualifizierter Partner wie dem Holzbau Netzwerk Nord stärkt die Umsetzung und Qualität der Vorhaben maßgeblich.
Weitere Informationen:
Vollständige Richtlinie (www.ifbhh.de/foerderprogramm/nachhaltiges-bauen)
PEFC (https://pefc.de/fur-unternehmen/zertifizierer/)
Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige des Tischlerhandwerks (https://www.tischlernord.de)
Expert:innen-Liste der DENA (https://www.energie-effizienz-experten.de)